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Trend Autarkie
Nicht nur Baumärkte merken es: Die Menschen in Deutschland wollen immer autarker sein und vieles, was man früher von der Stange kaufte, in die eigene produzierenden Hände nehmen. Schon wittern Medien und Unternehmen einen neuen Trend, den sie am liebsten ausschlachten würden. Allerdings frage ich mich, ob die Hoffnung auf neue Märkte nicht zu früh kommt.
Die heutige Wirtschaft ist erst im Zuge der weitgehenden Arbeitsteilung entstanden. Jeder ist so stark spezialisiert, dass die meisten Produkte nicht mehr in Eigenregie hergestellt werden, sondern erst am Markt beschafft werden müssen.
Die Anfänge der modernen (neuzeitlichen) Arbeitsteilung liegen in den mittelalterlichen Städten. Es war früher Gang und Gäbe, dass die Handwerker neben ihrem »Beruf« noch weitgehend autark waren im Bezug auf Großteil der Lebensmittel und die Waren des täglichen Gebrauchs. Im Hinterhof der Häuser tummelte sich das Kleingetier, vor der Stadt lag noch das Familienfeld. Auch wenn nicht alles in Eigenregie bereitgestellt werden konnte, so konnten die Menschen ohne Hilfe ihrer Mitmenschen einigermaßen über die Runden kommen.
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung wurde auch in der Stadt enger. Die Enge zwang die Menschen, den vorhandenen Platz effizienter zu nutzen als es früher der Fall war. Dies gelang nur durch weitgehende Spezialisierung und damit verbundene Arbeitsteilung.
Die weitgehende Autarkie, die die Menschen im Verlauf der vielen Jahre besessen haben, musste mit der Arbeitsteilung aufgegeben werden. Nun ist es nicht so leicht auf etwas zu verzichten, was die eigene Existenz bis dato gesichert hat. Mit der Arbeitsteilung gibt man auch ein gutes Stück der Verantwortung für seine Existent auf – ein Dilemma.
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